Sollte ein installiertes Linux einmal nicht starten, z.B. nach einem Kernel Update, absichtlichen aber fehlerhaften Änderungen an Konfigurationsdateien oder dem Installieren eines neuen Hardware Treibers so ist das System nicht gleich komplett verloren. Im folgenden ist beschrieben wie man an das havarierte System heran kommt ohne es booten zu müssen. Dadurch können Fehlerkorrekturen am Konfigurationsdateien oder Treibern sowie ein evtl. notwendiges Bäckup von wichtigen (System-)Dateien vorgenommen werden.
Hier eine Auswahl an evtl. benötigte „Werkzeugen“ zur Wiederbelebung eines nicht mehr startbaren Linux:
Annahme: das beschädigte Linux ist auf /dev/sda2
und der Bootloader GRUB im MBR auf /dev/sda
installiert.
Den havarierten Rechner mit einer Live-CD/DVD starten und auf eine Konsole wechseln bzw. ein Terminalfenster öffnen.
Das defekte System nach /mnt
mounten. Anschließend ein chroot
durchführen um somit im defekten System arbeiten zu können als wäre es gebootet.
mount /dev/sda2 /mnt
mount -t proc none /mnt/proc
mount -t sys none /mnt/sys
mount -o bind /dev /mnt/dev
chroot /mnt
Alle weiteren Partitionen des defekten Systems (laut /etc/fstab) kann man mit
mount -a
einbinden. Jetzt sollten alle Dateien zur Verfügung stehen und man kann in Ruhe z.B. ein Bachup anlegen oder die fehlerhaften Konfig-Dateien reparieren. Ist z.B. der Bootloader defekt kann man ihn mit
grub-install /dev/sda
ganz einfach wieder installieren.